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Fachgespräch „Internationale Jugendarbeit in Hamburg“

Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft im Dialog mit Hamburger Akteur*innen

Die Aktionswoche #internationalheart ist eine trägerübergreifende bundesweite Initiative von Verbänden und Organisationen, koordiniert von IJAB, die für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung der Internationalen Jugendarbeit sorgen möchte. Sie fand Mitte November 2020 statt.

Aus diesem Anlass lud das Hamburger Netzwerk Internationale Jugendarbeit zu einem Fachgespräch ein, mit dem Ziel, Hamburger Politik und Träger der Internationalen Jugendarbeit zusammen zu bringen, den Entscheidungsträger*innen Einblicke in die Vielfalt und Leistungsfähigkeit dieses besonderen Arbeitsbereiches zu geben und gemeinsam zu überlegen, wie wir Internationale Jugendarbeit – mit ihren vielschichtigen Herausforderungen – von Hamburg aus weiterentwickeln können. Es war außerdem eine gute Gelegenheit, das aktualisierte Positionspapier des Netzwerkes mit gemeinsamen Forderungen zur Stärkung der internationalen Jugendarbeit zu kommunizieren.

Das 90minütige Gespräch fand am Donnerstagabend, den 12.11.2020 online statt. Seitens der Politik nahmen Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete und Fachsprecher*innen für Europa und Internationales teil: Alske Freter (Die Grünen), Danial Ilkhanipour (SPD) und Vivian Otten als Vertretung für David Stoop (Die Linke). Moderiert wurde der Abend von Remo Küchler (Europa JUGEND Büro / e.p.a. / Eurodesk Hamburg).

Von Trägerseite waren 15 Institutionen vertreten, die in verschiedenen Bereichen der internationalen Jugendarbeit aktiv sind. Stellvertretend haben Kolleg*innen in die Bereiche außerschulische Jugendarbeit, Jugendbildungsstätten als wichtige Orte der internationalen Arbeit, schulischer Austausch und individueller Schüleraustausch mit ihren besonderen Leistungen und Herausforderungen eingeführt. Zum Teil ging es dabei um die Situation im Krisenjahr 2020. Es wurden jedoch auch Fragen, Wünsche und Herausforderungen formuliert, welche die Trägerlandschaft bereits vor der Pandemie beschäftigten und die auch für die zukünftige Ausgestaltung dieses Arbeitsbereiches von Bedeutung sind. Es lies sich dabei deutlich feststellen, dass die Krise die bereits bestehenden Schwachstellen der fehlenden strukturellen Unterstützung sichtbar machte.

Die Bürgerschaftsabgeordneten signalisierten viel Verständnis für die schwierige Situation der Träger. Auch war eine ehrliche Anerkennung zu spüren, dass internationale Jugendarbeit ihren Beitrag leistet, Demokratie und Diversität zu fördern. So wurden zum Beispiel die Verdienste der Internationalen Jugendarbeit für Bestrebungen gegen den Rechtsextremismus mehrfach betont.

Angesicht der zu erwartenden Mindereinnahmen mochte man jedoch keine zu großen Hoffnungen für die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen machen. Man nehme aber die Forderungen mit und bringe sie in die Fraktionen rein.

Darüber hinaus erhielt das Netzwerk gute Hinweise für seine weitere Lobbyarbeit. Die Wege zwischen der Politik und den Trägern in Hamburg seien kurz und können auch für niedrigschwellige Kontakte genutzt werden. Es sei wichtig, dass das Netzwerk mit seinen Forderungen präsent bleibt und auch selbst mutig über die Zuständigkeitsbereiche Schule, Jugend und Internationales hinweg kommuniziert und sich Gehör verschafft.

Die Abgeordneten begrüßten den Ansatz, die Themen „Europa und Internationales“ und „Jugend“ gemeinsam zu denken und enger zusammen zu bringen. Dieses konkretisierte sich in ihrem Vorschlag, sich in einer gemeinsamen Ausschusssitzung Jugend und Europa in der ersten Jahreshälfte 2021 mit dem Thema „Internationale Jugendarbeit“ zu befassen. Das Hamburger Netzwerk Internationale Jugendarbeit wird diesen Vorschlag aufgreifen und freut sich auf die baldige Fortsetzung des Dialogs.